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Umzug nach Gelsenkirchen

„Kommse nach Gelsenkirchen!“

Neu in Gelsenkirchen? Willkommen in einer Stadt mit Ecken und Kanten, die auch abseits von Schalke 04 einiges zu entdecken bietet. Hier erfahren Sie Wissenswertes zur wechselvollen Geschichte der Ruhrgebietsstadt.

Zwar ist Gelsenkirchen dank des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 international bekannt. Davon abgesehen allerdings, gilt das Image der Ruhrgebietsstadt als eher bescheiden. Wie schade! Und: Wie unfair! Klar, der notwendige Strukturwandel fordert Europas ehemalige Nr. 1 im Steinkohleabbau bis heute heraus. Wer aber Gelsenkirchen eine Chance gibt, trifft auf einen spannenden Ort mit vielen Facetten und Entwicklungsmöglichkeiten und mit einem authentisch-herzlichen Menschenschlag.

Günstig und gut wohnen im Norden der Stadt

Insgesamt leben etwa 260.000 Einwohner in der Stadt an der Emscher, einem Nebenfluss des Rheins. Im Vergleich zu vielen anderen deutschen Großstädten ist das Wohnen in Gelsenkirchen jedoch noch erschwinglich. Der Quadratmeterpreis für Mietwohnungen beträgt um die sechs Euro. Wer es ländlich mag, ist mit den Wohnvierteln im Norden der Stadt gut beraten, zum Beispiel mit Hassel, wo bis 1999 noch die letzte Kokerei der Stadt aktiv war und nun ein schöner Stadtteilpark entsteht. Buer ist bei Familien beliebt.

Stadt Gelsenkirchen
Die Berg- und Stahlarbeiter haben Gelsenkirchen nachhaltig geprägt

Künstler und Kreative haben dagegen Ückendorf im Süden zu ihrem Quartier erkoren. Viele von ihnen haben sich zur sogenannten Galeriemeile Gelsenkirchen zusammengeschlossen und öffnen jeden Samstag ihre Türen für Interessierte. Hinzu kommen allerlei Gemeinschafts- und Einzelausstellungen.

Grünes Gelsenkirchen

Ohne Pumpwerke wäre Gelsenkirchen übrigens eine Seenplatte: Ein Großteil des Stadtgebiets liegt als Poldergebiet unterhalb des Flussbettes. Der Grund sind Bergsenkungen aufgrund der langjährigen intensiven Steinkohleförderung. Aber: wo viel Wasser, da viel Grün. Mehr als ein Drittel des Stadtgebietes bestehen aus Park- und Grünanlagen, Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen. Das bedeutet jede Menge Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in der Natur.

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Der „Platz, wo sich geile Stiere tummelten“

Der Name Gelsenkirchen taucht übrigens erstmals in Grundstücksaufzeichnungen um 1150 auf, und zwar als Geilistirinkirkin. Dies bedeutet „Kirche am Platz, wo sich geile Stiere tummelten“. Ein Jahrhundert später findet sich der Name Gelstenkerken, den Sprachforscher übersetzen als „Kirche bei den Siedlern (= Seten) im Bruchland (= Gel)“. Entstanden ist das heutige Gelsenkirchen aus der Eingemeindung mehrerer umliegender Kommunen und Städte wie Buer und Horst zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Wohin in Gelsenkirchen? Freizeittipps

Parks, Museen, Ausstellungen, dazu die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal: In Gelsenkirchen finden Sie wunderbare Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Hier eine kleine Auswahl:

Freizeittipps
Image
Der Nordsternpark: Das einstige Zechengelände gehört zur Route der Industriekultur und ist heute ein grüner Landschaftspark mit großzügigem Wasserspielplatz. Außerdem finden Sie hier eine Freilichtbühne, Kletterfelsen und den sogenannten Herkules von Gelsenkirchen, eine 18 Meter hohe Skulptur.
ZOOM Erlebniswelt: Der ehemalige Ruhr-Zoo ist vor allem mit Kindern ein tolles Ausflugsziel.
Das Schalke-Museum in der Veltins-Arena: ein Besuch der königsblauen Schatzkammer ist ein Muss für alle Fußballfans.
Wissenschaftspark Gelsenkirchen: Das Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher-Park aus dem Jahr 1995 ist allein wegen seiner spannenden Architektur einen Besuch wert.
Revierpark Nienhausen: Der 30 Hektar große Park bietet allerlei Freizeitangebote. Neben einem Freibad und einer großen Sauna- und Soleanlage finden sich hier auch eine Minigolfanlage sowie ein schöner Spielplatz.
Sie mögen Schlösser? Dann sollten Sie unbedingt mal an der Wasserburg Haus Lüttinghof aus dem 14. Jahrhundert vorbeischauen, dem ältesten Baudenkmal der Stadt. Auch Schloss Horst, ein Renaissance-Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert ist einen Ausflug wert.
Halde Rheinelbe: Von der Bergehalde an der Grenze zu Bochum aus ist der Blick auf Gelsenkirchen fantastisch.

Die Menschen: Rau, herzlich und verlässlich

Wer neu in die Stadt kommt, wundert sich vielleicht anfangs über die bisweilen raue Art mancher Gelsenkirchener. Lassen Sie sich darauf ein – und Sie werden merken, dass die meisten Bewohner grundehrliche, verlässliche und liebenswerte Menschen sind. Das Image der Stadt kratzt eben bisweilen auch am Selbstbewusstsein vieler Einwohner. Dabei haben die Gelsenkirchener allen Grund, stolz zu sein und positiv nach vorn zu blicken. Denn sie haben schon mehrfach gezeigt, dass sie aus eigener Kraft etwas bewegen können.

So bewiesen sich zum Beispiel die sogenannten „Heinze-Frauen“ zwischen 1979 und 1981 als Vorreiterinnen der Emanzipation im Job: Die insgesamt 29 Mitarbeiterinnen eines Gelsenkirchener Fotounternehmens erstritten damals vor Gericht die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen – ein wegweisendes Urteil, das eine Flut von Folgeprozessen auslöste.

Ähnlich wegweisend ist die Geschichte der Arbeitersiedlung Flöz Dickebank südlich des Hauptbahnhofs. Die Zechenkolonie aus dem 19. Jahrhundert sollte in den 1970er-Jahren abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt werden. Doch die Bewohner protestierten vehement – und brachten die Stadt schließlich dazu, die Siedlung zu modernisieren. Sie wurden zum Vorbild für viele weitere Bürgerinitativen.

Hömma! So spricht Gelsenkirchen

Hömma

Hömma! Hör mal

Wat is los? Was ist los?

Kommse rein: Komm bitte rein

Bubu machen: schlafen

Spachteln gehn: Essen gehen

Nuckelpinne: kleines Auto

Zappelbunker: Disco

Was ist Gelsenkirchener Barock?

Der Ausdruck „Gelsenkirchener Barock“ ist außerhalb der Stadt vielen geläufig. Er steht als Begriff für einrichtungstechnische Geschmacksverirrungen, wuchtige Möbel-Ungetüme mit integrierter Bar und Brokatvorhängen. Aber warum eigentlich?

Zurückzuführen ist der Begriff auf einen bestimmten Typ von Wohnküchenschrank, der ab den 1920er-Jahren unter den Bergleuten zu einem Symbol bescheidenen Wohlstands wurde. Das Design dieser industriell gefertigten Prunkmöbel orientierte sich mit seinen Schnörkeln aus dunklem Holz an Salonmöbeln des späten 19. Jahrhunderts. Innen waren sie dagegen praktisch-funktional ausgestattet. Der spöttische Begriff des „Gelsenkirchener Barocks“ wurde ab den 1950er-Jahren in unterschiedlichsten Zusammenhängen verwendet und ging daraufhin in die Alltagssprache ein.

Spachteln in Gelsenkirchen: Kommse vonne Schicht…

Gelsenkirchen ist – wie das gesamte Ruhrgebiet – ein Schmelztiegel von Menschen unterschiedlicher Herkunft, und genauso verhält es sich mit dem Essen. Eine einheitliche kulinarische Tradition gibt es nicht. Viele Berg- und Stahlarbeiter kamen seit Ende des 19. Jahrhunderts aus Osteuropa. Zu Hause aßen sie meist deftige Gerichte aus günstigen Zutaten, vor allem Eintöpfe und Suppen.

Später galt Fast Food lange als „typisch Ruhrgebiet“ – nicht umsonst besang Herbert Grönemeyer Anfang der 1980er-Jahre die legendäre Currywurst: „Kommse vonne Schicht, wat schönret gibt et nicht.“ Neben Frittenschmieden finden sich mittlerweile natürlich an allen Ecken Dönerbuden oder Burgerläden – tatsächlich gewann bei einem Wettbewerb um das beste Gelsenkirchener Rezept ein junger Koch mit einem marinierten Hähnchenfleisch-Burger.

Mittlerweile bietet die Gelsenkirchener Restaurantlandschaft Leckeres aus aller Welt. Wenn Sie auswärts essen möchten, können Sie aus diversen italienischen über arabische bis hin zu russischen Lokalen wählen – oder in einem gutbürgerlichen Restaurant westfälische Klassiker wie Stielmus mit Speck oder Blutwurst mit Stampfkartoffeln probieren.

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