Mann und Frau liegen zwischen Umzugskartons auf dem Fußboden und schauen lächelnd nach oben
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Urlaub

Sonderurlaub beim Umzug: Anspruch, Gesetz, Tage – so bekommen Sie frei

Sonderurlaub beim Umzug: So sichern Sie Ihren Anspruch – vom Antrag über § 616 BGB bis TVöD und Tarifvertrag. Plus Alternativen, wenn es keinen Anspruch gibt.
03.11.25
5 Min.

Die wichtigsten Fragen und Antworten

 

Wie beantrage ich Sonderurlaub?

Sonderurlaub Umzug beantragen: Gehen Sie frühzeitig auf Ihren Vorgesetzten zu, nennen Sie den Umzugstermin, Umfang (innerorts/außerorts) und ob der Umzug betrieblich veranlasst ist. Verweisen Sie – falls einschlägig – auf § 616 BGB, eine Betriebsvereinbarung oder den Tarifvertrag (z. B. TVöD). Um Sonderurlaub zu erhalten, sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten und stellen Sie einen Antrag, besonders bei einem privaten Umzug. Einige Arbeitgeber sind offen für solche Anfragen.

Bei unklaren Vertragsklauseln ist ein kurzes Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten ratsam. Persönliche Gespräche erleichtern oft die Kommunikation über die Umstände des Umzugs und könnten helfen, Sonderurlaub zu erhalten.

Die Genehmigung hängt von Faktoren wie Ihrer Arbeitsleistung, der aktuellen Arbeitsbelastung , vertraglichen Regelungen (Ausschluss von § 616 BGB!) und Ihrem Verhältnis zum Vorgesetzten ab. Ein vorbildliches Verhalten könnte Ihr Vorgesetzter positiv beeinflussen und am Ende möglicherweise Sonderurlaub für den Umzug ermöglichen.

Tipp für den Antrag: Verwenden Sie den Betreff „Antrag Sonderurlaub Umzug“ und fügen Sie – falls vorhanden – die einschlägige Tarif- oder Vertragsklausel an. So erhöhen Sie Ihre Chancen.

Wann muss mein Sonderurlaub genehmigt werden?

Gibt es Sonderurlaub bei Umzug? Ein gesetzlicher Anspruch besteht nicht im Bundesurlaubsgesetz. Möglich ist bezahlter Sonderurlaub nach § 616 BGB (vorübergehende Verhinderung), sofern diese Norm nicht im Arbeits- oder Tarifvertrag ausgeschlossen wurde.

Berufsbedingte Umzüge innerhalb des Unternehmens gewähren Anspruch auf bezahlten Sonderurlaub. Dies gilt bei Versetzungen in andere Filialen oder Städte als "vorübergehende Verhinderung". Idealerweise übernimmt der Arbeitgeber nicht nur die Kosten des Umzugs, sondern gewährt auch einen Tag Sonderurlaub für innerstädtische Umzüge und zwei Tage für Umzüge außerhalb der Stadt.

Bei einem Unternehmenswechsel können Sie auf Kulanz hoffen. Wenn zwischen dem Ende des alten Jobs und dem Neustart nur ein Wochenende liegt, wird Ihr neuer Arbeitgeber wahrscheinlich einen zusätzlichen Erholungstag nach dem stressigen Umzugstag gewähren.

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Sonderurlaub für den Umzug: Welche Rolle Arbeits- und Tarifvertrag spielen

Auch wenn Sie laut Bundesurlaubsgesetz keinen gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub wegen Umzug haben, besteht möglicherweise trotzdem die Chance auf Freistellung für den Wohnungswechsel – aus vertraglichen Gründen. Ist zum Beispiel eine besondere Regelung zum Umzugsurlaub Teil Ihres Arbeitsvertrags? Gibt es eine gesonderte Betriebsvereinbarung zum Thema Urlaub bei Umzug? Ein Blick in folgende Unterlagen kann sich lohnen:

  • Arbeitsvertrag
  • Betriebsvereinbarung
  • Tarifvertrag

Auch wenn gesetzlich kein grundsätzlicher Urlaubsanspruch bei Umzug verankert ist: Vor allem in Branchen mit einflussreichen Gewerkschaften, also Unternehmen mit Betriebsrat, gibt es häufig spezielle Regelungen zu Arbeitstagen, Sonderurlaub und Urlaubsgeld zugunsten von Arbeitnehmern (Tarifvertrag Sonderurlaub Umzug). So hat zum Beispiel die IG Metall einen Tag Sonderurlaub beim Arbeitgeber herausgehandelt. Und das unabhängig davon, ob der Umzug nun aus betrieblichen Gründen stattfindet oder nicht.

Gesetzlicher Sonderurlaub: Was ist das?

Der gesetzliche Sonderurlaub ist eine bezahlte Freistellung von der Arbeit. In bestimmten Fällen dürfen Arbeitnehmer der Arbeit fernbleiben, ohne dass ihr Gehalt gekürzt wird. Dazu zählen:

  • Heirat,
  • Geburt eigener Kinder,
  • und Todesfälle naher Angehöriger.

Dieser Anspruch gilt für alle regulären Arbeitnehmer, also auch für Auszubildende, Arbeitnehmer in Teilzeit und in der Probezeit, Angestellte im öffentlichen Dienst und Beamte.

Wichtig: Ein Umzug gehört typischerweise nicht zu diesen gesetzlich ausdrücklich geregelten Fällen. Ob Sonderurlaub gezahlt wird, entscheidet sich meist über § 616 BGB, den Arbeitsvertrag oder den Tarifvertrag.

Diese Regeln gelten im öffentlichen Dienst für Sonderurlaub beim Umzug

Der Tarifvertrag spielt auch für Angestellte im öffentlichen Dienst eine Rolle. Der Punkt Sonderurlaub nach § 616 BGB ist im TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) extra aufgeführt. Verbessern tut der Vertrag die Lage der Angestellten leider nicht. Er bestätigt nur den gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub bei Umzug:

Laut § 29 TVöD haben Angestellte im öffentlichen Dienst Anspruch auf einen Tag Sonderurlaub, wenn sie aus betrieblichem oder dienstlichem Grund an einen anderen Ort ziehen.

Für Beamte gelten andere Vorschriften: Bundesbeamte und Richter können sich in Sachen Sonderurlaub auf die Sonderurlaubsverordnung (SUrlV) berufen. Für Beamte der Länder ist die SUrlV nicht unbedingt relevant. Abhängig vom Bundesland kann es andere Freistellungs- und Urlaubsverordnungen geben.

Hinweis: Bei Ländern und Kommunen (z. B. TV-L/TVöD-VKA) können Detailregeln abweichen. Prüfen Sie immer die für Sie gültige Fassung.

Sonderurlaub für Angestellte im öffentlichen Dienst ist im TVöD geregelt.
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Sonderurlaub für Angestellte im öffentlichen Dienst ist im TVöD geregelt.

Wie Sie auch ohne Sonderurlaub am Umzugstag trotzdem frei bekommen

Weder Gesetz noch Vertrag berechtigen Sie dazu, am Umzugstag freizunehmen? Dann bleiben Ihnen diese Möglichkeiten:

  • Regulären Urlaub einreichen: Nutzen Sie einen Ihrer Urlaubstage, um Ihren Umzug möglichst entspannt über die Bühne zu bringen.
  • Unbezahlte Freistellung beantragen: Fragen Sie bei Ihrem Arbeitgeber an, ob Sie ein oder zwei Tage frei bekommen, wenn Sie dafür anteilig auf Gehalt verzichten. Einen gesetzlichen Anspruch auf unbezahlten Urlaub haben Sie zwar nicht, aber mit Glück lässt Ihr Vorgesetzter mit sich reden.
  • Überstunden abbummeln: Ihr Zeitkonto ist prall gefüllt? Nutzen Sie die angehäufte Mehrarbeit, um Ihren Wunschtermin freizuschaufeln.
Auch ohne Sonderurlaub können Sie sich den Umzugstag freihalten.
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Auch ohne Sonderurlaub können Sie sich den Umzugstag freihalten.

Tipp: Autovermietungen und Umzugsfirmen rufen aufgrund der großen Nachfrage am Wochenende oft höhere Preise auf als an Wochentagen. Es kann sich also rechnen, ein paar Überstunden anzusammeln oder einen Urlaubstag zu opfern und dafür den Umzugstag kostengünstig in die Woche zu legen.

Ob mit oder ohne Sonderurlaub: Für Ihren Umzug wünschen wir Ihnen gutes Gelingen!

Kurz-Check: Wie viele Tage Sonderurlaub bei Umzug?

  • Privat veranlasster Umzug: nur, wenn § 616 BGB nicht ausgeschlossen ist oder Tarif/Betriebsvereinbarung es vorsieht; häufig 1 Tag innerorts, 2 Tage bei Umzug in eine andere Stadt – reine Richtwerte ohne gesetzlichen Anspruch.
  • Betrieblicher Umzug/Versetzung: in der Praxis oft 1 Tag (innerorts) bzw. 2 Tage (außerorts); im öffentlichen Dienst nach § 29 TVöD 1 Tag bei dienstlichem Umzug.
  • Tarifvertrag Sonderurlaub Umzug: je nach Branche; z. B. IG Metall 1 Tag unabhängig vom Grund.
  • Wichtig: Viele Arbeitsverträge schließen § 616 BGB aus – dann besteht regelmäßig kein Anspruch auf bezahlten Sonderurlaub.

 

 

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